Wenn Sie eine Fremdsprache im Selbststudium lernen, werden Sie sich auch die Grammatik der Sprache im Wesentlichen alleine erarbeiten.
Wenn Sie nun alleine mit einem Lehrwerk arbeiten möchten, ist es entscheidend, dass Sie ein solides Grundlagenwissen über die Grundbegriffe haben, mit denen Grammatik beschrieben wird.
Denn um die Grammatik einer Sprache zu erklären, braucht man selbstverständlich auch Sprache mit bestimmten Spezialbegriffen und Fachwörtern.
Beispiel: Türkische Grammatik lernen
Angenommen Sie lernen gerade Türkisch und in Ihrer Grammatik finden Sie den folgenden Text, der Ihnen erklären möchte, wie man den Plural im Türkischen bildet:
„Wie setzt man ein Substantiv im Türkischen von der Einzahl in die Mehrzahl?
Grundsätzlich müssen Sie sich merken, dass man den Plural im Türkischen bildet, indem man ein Suffix an die Grundform des Substantivs anhängt. Dieses Suffix ist -ler bzw. -lar.“
Um diese Passage verstehen zu können, müssen Sie wissen, was die Begriffe Substantiv, Einzahl, Mehrzahl, Plural, Suffix und Grundform bedeuten.
Schauen wir uns diese Begriffe näher an:
Nur mit diesem Hintergrundwissen ausgestattet, werden Sie verstehen, wie man im Türkischen ein Substantiv von der Einzahl in die Mehrzahl setzt.
Da Sie nun das nötige Hintergrundwissen haben, können wir die oben beschriebene Regel nun gleich anwenden und die Pluralbildung im Türkischen lernen:
Das Suffix, das im Türkischen angehängt wird, ist -ler (bei Wörtern mit hellen Vokalen) und -lar (bei Wörtern mit dunklen Vokalen). Helle Vokale des Türkischen sind e – i – ö – ü. Als dunkle Vokale werden a – ı – o – u bezeichnet.
In dieser Beispieltabelle, zeigen wir Ihnen nun konkrete Beispiele zur Pluralbildung im Türkischen.
Substantive mit hellen Vokalen: e – i – ö – ü | Substantive mit dunklen Vokalen: a – ı – o – u | ||
anne (Mutter) | anneler (Mütter) | baba (Vater) | babalar (Väter) |
teyze (Tante) | teyzeler (Tanten) | dayı (Onkel) | dayılar (Onkels) |
yetişkin (Erwachsener) | yetişkinler (Erwachsene) | çocuk (Kind) | çocuklar (Kinder) |
Autorin des Artikels: Christine Tettenhammer